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“Extremities - near the limit” 02
 

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Am Morgen stand Lif im Bad vor dem Spiegel und seufzte leise, als er seine schwarzen, zottigen Haare zurückstrich. Wie erwartet, hatten sie fast die ganze Nacht Sex gehabt, und wie immer keine Rücksicht auf ihn genommen. Seine Selbstheilung war zum Glück ziemlich gut, und die blauen Flecken waren kaum noch zu sehen.

Denn keiner der beiden Zwillinge hielt sich bei ihm zurück - sie wußten, daß er ebenso wie sie eine gute Selbstheilung und auch eine gewisse Unverwundbarkeit hatte und genossen es, sich bei ihm gehen zu lassen. Bei einem normalen Menschen mußten sie ihre Kraft immer zurückhalten und so behutsam sein, wie es ging - und beide haßten es, so daß sie es oft genug willentlich bei ihrer verstorbenen Frau vergaßen. Doch im Augenblick dachte keiner der beiden daran, denn sie schliefen tief in ihrem Bett ... satt, zufrieden und so selbstsicher, wie es ein Superheld in seinem Heim nur sein konnte. Denn keiner der Superschurken wagte es auch nur daran zu denken, sie hier zu belästigen ... zumindest bis jetzt. Evy hingegen hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan, da sie alles von ihrem Zimmer mitanhören konnte und kam nun leise weinend zu ihrem großen Bruder ins Bad, klammerte sich an dessen Hüfte und schluchzte leise, da sie trotz ihrer erst zehn Jahre ganz genau wußte, was Lif durchmachen mußte.

“Ach Kleines, nicht weinen ...” Lif hockte sich hin und nahm seine kleine Schwester auf den Arm, um sie aus dem Bad in die Küche zu tragen. Dort wollte er ein Frühstück machen, damit seine kleine Schwester zumindest da einen geregelten Tagesablauf hatte. “Was magst du frühstücken ?” Er sprach mit ihr nicht über das, was in den Nächten passierte ... auch wenn er wusste, daß sie wusste, was passierte.

So war es auch und sie klammerte sich kurz an ihn, ehe sie wieder lockerer ließ und leise seufzend den Kopf auf die breite Schulter ihres großen Bruders legte. Auch wenn sie noch sehr jung war, sie wußte, was passierte ... denn sie hatte es oft genug gesehen, da ihre Väter sich nicht darum scherten, ob sie beobachtet wurden. Und sie wußte auch, daß es eigentlich nicht so sein durfte. Sie sagte aber nichts, um Lif nicht noch mehr zu belasten und zeigte ihm sogar ein Lächeln, als dieser sie am Frühstückssitz absetzte. "Bitte die mit Nougat gefüllten Cricks ? Bittebittebitte ?"

“Hmmm ... also ...” murmelte Lif, und lächelte kurz. “Wenn du das ungesunde Zeug wirklich futtern magst, dann okay.” Er nahm die Packung hervor, und füllte etwas davon in eine Schüssel. Milch und Löffel stellte er mit auf den Tisch, und er selbst machte sich auch noch eine Schüssel davon. Er bemühte sich, daß seine Schwester eine gewisse Normalität im Leben bekam, auch wenn es ihm meistens nicht gelang.

Das lag vor allem daran, daß die Zwilinge darauf bestanden, daß Evy von einer Privatlehrerin unterrichtet wurde, damit sie nicht Gefahr lief, in einer normalen Schule als Geisel genommen zu werden. Denn im Gegensatz zu ihrem Bruder hatte sie keinerlei Superkräfte, und war gerade deshalb besonders gefährdet. Das wußte das Mädchen auch - doch sie beneidete ihren Bruder nicht und war eigentlich froh, daß sie ein normaler Mensch war. "Sag mal, Lif ... denkst du, daß du mit mir ein wenig einkaufen gehen kannst ? Ich brauche neue Sachen, und sie haben auch wieder eine neue CD deiner Lieblingsband, die könnten wir doch auch gleich kaufen ? Bitte ? Unsere Väter schlafen noch und wenn wir gleich gehen, können sie nicht einmal etwas sagen ?"

“Also ... nun ja.” Lif nahm einen großen Löffel und verschlang erstmals die Flakes, ehe er antwortete. “Das ist unfair - du weißt, daß ich deinem Blick nicht widerstehen kann. Iss auf, zieh dich an, dann gehen wir gleich los.” Er aß auch noch auf, und würde sich dann umziehen. So in zivil erkannte man ihn zum Glück nicht, denn man kannte ihn eigentlich ganz anders. Blond, blaue Augen, und in einem Superheldendress.

Evy grinste nur und aß ebenfalls auf, ehe sie leise lachend in ihr Zimmer lief und sich umzog. Dann war sie auch schon fertig und wartete an der Türe auf ihren Bruder, zog sich ihre Schuhe an und hüpfte schon fast auf der Stelle. "Komm schon, beeil dich ! Ich kanns kaum erwarten."

“Nicht so laut.” Lif wusste, die zwei schliefen tief und fest - aber er wollte nichts riskieren und schlüpfte noch in seine schwarze Lederjacke, ehe er einen Autoschlüssel nahm, und mit seiner kleinen Schwester das Haus verließ, in dem sie lebten. “Wo magst du zuerst hin ?”

Er mußte noch auf eine Antwort warten, da Evy sich erst auf den Beifahrersitz setzte und anschnallte ... doch als sie losfuhren, grinste sie breit, als sie ihm antwortete. "In das große Elektronikkaufhaus, ja ? Bitte ? Dort gibt es bestimmt neue Filme und vielleicht auch Spiele ... bitte ?" Es gab nicht viel, das die beiden sich im Haus der Zwillinge erlauben durften, doch sie duldeten es, daß Lif und seine Schwester Filme ansahen und manchmal auch ein wenig spielten, damit sie sie nicht störten. Und gerade das Rumlaufen und Aussuchen in den vielen Film- und Spieleregalen war eins der Schönsten für Evy ... sie liebte es, ihren großen Bruder bei sich zu haben, über diesen oder jenen Film zu reden und die Spiele herauszusuchen, die sie spielen wollten.

Da konnte Lif auch nicht Nein sagen und schlug den gewohnten Weg zum Großhandel ein. Dort angekommen, betraten sie gleich den Laden und er behielt Evy wie immer an der Hand, auch wenn er wusste, daß sie ihm nicht verlorenging. “Erst zu den Filmen, oder magst du erst deine CD einpacken ?”

"Erst zu den CDs - ich möchte sie, bevor sie ausverkauft ist, ja ? Ja ?" Das kleine Mädchen war sichtbar aufgeregt und hüpfte auf der Stelle, ehe sie ihn zur Rolltreppe und dann im ersten Stock zu den Musik-CDs zog. Natürlich sah sie gleich den großen Aufsteller mit der neuen CD - und natürlich auch die vielen Menschen, die sich schon davor drängten und sich die CDs schnappten. Sie kam nicht durch und blieb schließlich resigniert an der Seite stehen, schluckte schwer und schluchzte leise, als die letzten CDs von der Meute weggenommen wurden.

Lif hockte sich hin und streichelte ihr den Pony aus den Augen. “Warte noch ein wenig, vielleicht haben sie ja noch ein paar im Lager, hm ? Ich frage dann nach, okay ?” Er konnte es nicht leiden, wenn sie weinte, und seufzte leise. Wahrscheinlich würden sie kein Glück haben, und die Meute war wie ein Schwarm Heuschrecken.

Das war sie wirklich und neben ihnen schnaubte ein junger Mann verächtlich, als er hörte, wie sie sich gegenseitig beschuldigten, zuviele CDs genommen zu haben. Dann folgte sein Blick aber dem leisen Schluchzen und er seufzte leise, als er sich zu dem jungen Mädchen wandte und ihr eine seiner beiden CDs hinhielt. "Hier, Kleine - ich kann es nicht leiden, daß die Gier dieser Idioten dich zum Weinen brachte." Dabei folgte der Blick des Lilahaarigen auch den Armen des jungen Mannes, der sie zu trösten versuchte, und er bemerkte die Ähnlichkeit der beiden.

Bis auf die Augenfarbe sahen sie sich auch wirklich sehr ähnlich, auch wenn sie jetzt beide braune Augen hatten, da Lif seine roten Augen meist auch mit braunen Kontaktlinsen tarnte. Bei den Worten blickte Lif auf, und erhob sich. Seine kleine Schwester starrte den Lilahaarigen mit ihren großen Rehaugen an, und er stupste sie sacht. “Sag danke, wenn dir Jemand etwas schenkt. Du kannst es ruhig annehmen, Evy.”

Sie konnte es fast nicht fassen - dieser junge Mann gab ihr die CD einfach ? Doch dann riß sich Evy zusammen und lächelte, bedankte sich scheu und drückte die CD wie einen Schatz an sich heran. "Danke, Sir ... ich ... danke." Arpegius hingegen schmunzelte leise und dieses Schmunzeln wandelte sein zuvor noch kühles Gesicht für den einen Moment völlig, als er ihr durch die schwarzen Haare wuschelte. "Kein Problem, Evy - ich habe noch eine, und nun mußt du nicht mehr weinen. Und du hast ja einen starken Beschützer, also mußt du auch keine Angst haben, daß diese Geier sie dir wieder entreißen." Bei den Worten ließ der junge Superschurke den Blick über den Mann wandern, der höchstwahrscheinlich ihr Bruder war und sein Lächeln wurde einen Moment lang tiefer, da ihm das, was er sah, mehr als nur gut gefiel. Ein wenig größer und stärker als er selbst ... äußerst selbstsicher, doch liebevoll zu seiner Schwester und wenn Arpegius seiner Ahnung folgen würde, dann hatte dieser junge Mann sicherlich eine ungewöhnliche und schöne Augenfarbe, die er unter den Kontaktlinsen verbarg. Lediglich die Haare waren ein wenig zu zerzaust für seinen Geschmack - doch das war eigentlich nicht wichtig, da er im Augenblick so oder so keine Zeit für sexuelle Zerstreuung hatte. Der Gedanke ernüchterte den jungen Schurken wieder und er nickte noch einmal kurz zum Abschied, ehe sein Gesicht wieder hart und absolut verächtlich wurde, als er sich durch die noch immer schnatternde und jammernde Menge schob.

Eine Maske die Lif nur zu gut kannte, er trug sie selber viel zu oft bei den Einsätzen. Einen Moment blickte er dem Lilahaarigen noch nach, dann nahm er Evy wieder an die Hand und ging mit ihr weiter zu den Filmen. Dort stach ihm der Lilahaarige von eben sofort ins Auge und er grinste schief, weil der denken musste, sie verfolgten ihn.

Doch dazu kam es nicht, denn Evy juchzte leise und zog ihren Bruder sofort zu den Neuerscheinungen, um sich dort zwei der Bluray-Disks zu schnappen und ihn dann zu den DVD-Neuerscheinungen zu ziehen. Natürlich hatte Arpegius das Juchzen gehört und als er sich umblickte, huschte ein kurzes Schmunzeln über seine Lippen, als er die leichte Verlegenheit in den Zügen des großen Bruders der Kleinen sah. "Nun, so sieht man sich wieder ... es sieht so aus, als ob die Kleine ganz genau weiß, was sie möchte. Meinen sie nicht auch ?"

“Ja, das weiß sie meistens.” erwiderte Lif und ließ Evy einfach stöbern, während er die Unterhaltung etwas weiterführte. “Die Videospiele kommen auch gleich noch dran.” Jetzt war sein Gegenüber wieder freundlich, und seine Stimme war sehr warm, und daher sehr angenehm.

Denn gegen diesen Mann hatte Arpegius nichts, und das zeigte sich auch in seiner entspannten Haltung und dem leichten Lächeln, das noch immer über seine Züge spielte. "Ah ... dann ist das ein lange aufgeschobener Shoppingtrip, um sich wieder neue Zerstreuung und Unterhaltung zu holen ? Ich sehe, ihre Schwester hat einen erlesenen Geschmack ... was sie bisher raussuchte ist kein Ramsch, sondern mindestens in einer oder mehr Hinsichten sehr gut. Sogar die Kinderfilme, und das überrascht mich wirklich. Sie scheint ein kluges und eher ernstes Kind zu sein, das sich hier ein wenig Kindsein erlaubt, nicht wahr ? Und sie lieben sie viel zu sehr, als daß sie sie alleine gehen ließen." Gerade das war etwas, das es nicht sehr oft gab und für einen Moment huschte ein kurzer Schatten über die Züge des jungen Superschurken, als er daran dachte, daß auch er ein Geschwisterchen zum Verwöhnen hätte haben können, wenn die Zwillinge nicht gewesen wären.

“Sie ist das Licht in meinem Leben ... ich würde mir nie verzeihen, wenn ihr etwas zustieße. Und sie haben recht mit ihren Worten, was das Kindsein betrifft. Die Familienverhältnisse sind etwas schwierig.” Seine Worte waren höflich, aber auch so gewählt, daß sein Gegenüber wusste, daß er darauf nicht länger eingehen wollte. “Ihr Geschmack ist auch ziemlich gut.” stellte er beim Themenwechsel fest und blickte auf die CDs, die der Lilahaarige in den Händen hielt.

Arpegius akeptierte den Themenwechsel mit einem kurzen Nicken und hob eine Braue, als der Andere seine Auswahl ansprach. "Ich danke ihnen - ich sehe, daß ich mich breit gebildet habe, deshalb nahm ich nicht nur den aktuellen und gutklingenden Pop, sondern auch einige klassische Werke. Hier bei den Filmen lasse ich mich eher gehen ... ich mag gute Unterhaltung, besonders wenn ich auch optisch und von der Musik her etwas geboten bekomme. Nicht, daß unsere Welt nicht schon fantastisch genug wäre mit all den Superhelden, doch manchmal mag man auch ein wenig Zerstreuung darin finden, was sich andere Köpfe ausgedacht und schließlich für uns alle sichtbar gemacht haben. Schließlich sind Filme dazu da, daß man für ein wenig der Realität entfliehen kann - und wenn sie das mit ihrer Schwester tun können, dann tun sie es, so oft es ihnen möglich ist." Dann nickte Arpegius noch einmal kurz zum Abschied und ging zu den Regalen mit den Scifi-Filmen, während Evy mit einem ganzen Stapel Filmen in den Händen zu Lif zurückkam und sie ihm freudestrahlen zeigte. "Guck mal, Lif - sind die gut ? Und wieviel können wir mitnehmen ?"

“Die sind gut und wenn du magst, nehmen wir alle mit.” Lif hatte die Filme überflogen, war aber in Gedanken noch bei dem Lilahaarigen, der bei dem Wort 'Superhelden' doch deutlich mehr Schärfe in die Stimme bekommen hatte. “Lass uns jetzt noch die Spiele ankucken ... und magst du noch was neues zum Anziehen ?”

Ihm antwortete zuerst ein Kopfschütteln, ehe Evy ihn wieder angrinste. "Ich habe noch genug ... so schnell werde ich nicht groß, Lif. Und ja, ja, ja ! Bitte laß uns zu den Spielen gehen, ja ? Bitte ?" Sie war nicht so eitel, daß sie dauernd neue Kleider brauchte, doch ein neues Spiel hätte sie doch gerne, damit sie mit Lif spielen konnte.

Also machten sie sich auf den Weg zu den Spielen, und Lif ging an den Superheldenspielen vorbei zu den Schurkenspielen. Es gab zu jedem Heldenspiel auch einen Gegenpart - und die mochte er eigentlich am Liebsten, gerade wenn es eins war, das gegen seine Väter war. “Du suchst eins aus und ich eins, okay ?”

"Okidoki !" Evy wußte, daß ihr Bruder die Heldenspiele überhaupt nicht mochte - und ihr ging es nicht anders, schließlich waren ihre Väter Superhelden. Und so überließ sie Lif den Schurkenspielen und hüpfte zu den Wimmelbildspielen, da sie diese am Liebsten mochte. Dabei fiel sie jedoch wieder Arpegius auf und er lachte leise, denn irgendwie schien er immer wieder auf diese beiden zu treffen. Er selbst war bei den Aufbausimulationen stehengeblieben und lächelte unwillkürlich, als er ein Add-on für ein Spiel aufnahm, das er sehr gerne spielte: Es war einerseits eine Aufbausimulation in einer Fantasiewelt, doch andererseits konnte man sich dort auch Heere aus fantastischen Wesen aufbauen und die gegnerischen Armeen besiegen. Dann fiel sein Blick jedoch auf den großen Bruder des Mädchens und er hob eine Braue, als er sah, daß dieser ein Spiel aufnahm, das einen extrem grausamen Schurken einer Fantasywelt als Hauptfigur hatte. "Nekromantie ? Mehr als nur interessant. Sind die Grafiken gut ?"

“Hm ? Oh ja, sehr gut sogar - es ist eines der Besten im Moment. Die Grafik ist wirklich überragend, und das ganze Spielsystem hat es in sich.” Der Lilahaarige war wieder da, und Lif zeigte ihm kurz die Rückseite vom Spiel. “Das Gegenspiel soll auch so gut sein, aber ich finde, sie blasen die Helden da immer so auf.”

Arpegius schnaubte unwillkürlich, als er daran dachte - doch dann fing er sich wieder und nickte kurz, als er sich ein wenig näherneigte. "Die Grafiken sind wirklich sehr gut - jedenfalls wenn ich von dem ausgehe, das man hier abgebildet hat. Und ja, die Superhelden ... ehrlich ? Nur dumme Idioten, die genug Kraft und Glück haben, um sich herauszuwinden. Die Schurken sind viel interessanter, da sie erstens klüger sein müssen und  zweitens auch viel mehr planen, die Helden reagieren nur immer. Nur kotzt mich an, daß sie die Schurken immer die gleichen Fehler machen lassen, damit die Helden gewinnen ... meistens redet der Schurke einen ganzen Wasserfall, anstatt die Deppen einfach zu killen. Ich hoffe, daß dies endlich mal ein Spiel ist, in dem der Schurke gewinnt - wäre mal was anderes, hm ?"

“Es ist ein Strategiespiel, man muss selber einiges erkennen und umsetzen.” Innerlich stimmte Lif seinem Gegenüber zu und blickte zu Evy, die sich jetzt ein Spiel ausgesucht hatte. “Fertig ? Dann müssen wir auch langsam zurück.” 

"Ja, fertig ... es gibt so viel, aber das möchte ich ganz ganz dringend." Das junge Mädchen strahlte regelrecht und Arpegius schmunzelte wieder, ehe er ihr kurz über den Kopf wuschelte und sich verabschiedete. "Auch ich muß nun gehen - es war mir eine Freude, euch immer wieder hier beim Aussuchen zu treffen." Dann nahm er sich noch eine Schachtel des Spiels mit dem Necromanten, wandte sich in die Richtung der Kassen und zog schon einmal seinen Geldbeutel aus der Hosentasche. Evy blickte ihm ein wenig verwundert hinterher, ehe sie breit grinste und sich ihre Haare glattstrich. "Er ist nett, Lif. Und hüüübsch ..."

Lif hob eine Braue und grinste schief. “Ja, hübsch ist er schon. Aber lass mal gut sein.” Anziehend war der Andere schon gewesen, aber es würde eh nie etwas werden.

"Ach komm schon, großer Bruder ... du kriegst nie Jemanden, wenn du nicht einmal einen ansprichst. Das weiß sogar ich, und ich bin soooo viel jünger als du !" Evy grummelte leicht ... doch auch sie wußte, daß ihre Väter es verbieten würden und seufzte schließlich, nahm ihre Einkäufe und zerrte Lif einfach an die Kassen, damit sie zahlen konnten.

Lif ließ sich mitziehen und schmunzelte leicht. Er wusste, wieviel seine Schwester mitbekam, und hin und wieder machte es ihm große Sorge. Ein Kind in dem Alter sollte so etwas nicht mitbekommen, daher versuchte er, ihr immer wieder Abwechslung zu bieten, wenn er die Zeit dafür hatte.

Dann kamen sie jedoch schon an den Kassen an und Evy stellte sich brav an, hielt den Einkaufskorb in der Rechten und lächelte immer wieder zu ihrem Bruder hoch, der bei ihr stand und auf sie aufpaßte. Doch sie sah auch in einer anderen Schlange den Lilahaarigen und blickte immer wieder verstohlen zu ihm, bis er gezahlt hatte und ging. "Schade ... jetzt ist er weg, Lif."

“Ich glaube ja eher, du bist verliebt.” neckte Lif, und zahlte ihren Einkauf. Er warf dem Lilahaarigen aber auch noch einen kurzen Blick zu, und steckte schließlich alles in einen Beutel, damit sie gehen konnten.

Im ersten Moment war Evy sprachlos - doch dann kicherte sie leise und nahm die Hand ihres Bruders, ehe sie breit zu grinsen begann, als der Lilahaarige noch einen letzten Blick zurückwarf, ehe er in der Menge verschwand. "Du bist gemein, großer Bruder ... aber ehrlich ? Ich mag ihn und ich denke, er hätte dich auch mögen können. Und jetzt schnell heim, ich mag dir dabei zusehen, wie du das Spiel spielst, ja ? Das mit dem Schurken, diesem ... wie heißt das ... Niccomant ? Oder so ?"

“Necromant heißt das.” verbesserte Lif, und ging gleich weiter zum Wagen. Sie mussten jetzt wieder heim, auch wenn er gern noch länger in der Stadt geblieben wäre. “Mal kucken, ob wir irgendwann noch ins Kino kommen.”

"Das wäre schön, Lif ... aber ich glaube nicht. Unsere Väter wollen das doch nicht, und im Moment werden sie dich dauernd da haben wollen." Alleine schon der Gedanke daran ließ Evy seufzen, doch dann lächelte sie wieder tapfer und stieg in den Wagen ein. "Aber wir haben ja nun viele Filme und auch die Spiele - das ist fast so gut, hm ?"

“Ja, das ist es. Gleich heute kucken wir den Ersten an.” Wenn ihre Väter noch schliefen, war es sogar ohne Störungen möglich ... und nach so einer Nacht schliefen die zwei dann meist bis zum Abend.

 

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