“Extremities - near the limit” 08
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Auch Lif kuckte hin und wieder beobachtete. Ihm war nicht entgangen, daß Arpegius auch lila Schamhaar besaß, denn er hatte unbewusst dort hinsehen müssen. Der Schlankere war ein guter Schwimmer ... fast zu gut für Lif, der nach einiger Zeit aus dem Becken stieg, sich in ein Handtuch hüllte und auf eine Liege setzte, um Arpegius noch ein wenig zu beobachten.
Jener schwamm noch einige Runden, da er durch das Schwimmen das meiste Training absolvierte und kam dann ebenfalls an den Rand, um sich aus dem Wasser zu hieven und das Handtuch zu greifen, das auf der anderen Bank neben Lif lag. "Das tat gut ... vor allem nach dem Laufen in dem warmen Wetter. Zum Glück ist es noch nicht zu heiß, um zu laufen - letztes Jahr war es im August die Hölle, ohne meine Feuerformerfähigkeit hätte ich noch einen Hitzschlag bekommen. Du hast es da besser, du kannst dir immer Wind formen, du Glückspilz." Arpegius war zwar ein wenig neidisch, doch es war gutmütig gemeint und er lächelte auch wieder, als er sich das Handtuch um die Mitte schlang.
Lif lachte leise, ließ ein wenig Wind erwachen und umwehte den Lilahaarigen, so daß sein Haar trotz der Nässe darin aufflog. “Bisschen Hitze von dir dazu, dann hast du einen Föhn.”
Das ließ den etwas Schlankeren auflachen und er drehte sich ein wenig, ehe er wieder verstummte und Lif an einer Hand aufzog. "Das ist super - aber nicht mit dem Chlor auf der Haut, erst duschen wir. Komm, wir nehmen die Dusche in meinem Zimmer, sie ist größer." Mit den Worten nahm Arpegius noch ihre Joggingkleidung auf und schob den Schwarzhaarigen sacht in die Richtung der großen Treppe, die zu den Schlafzimmern hochführte.
Der ließ sich schieben und überlegte ... ihm ging durch den Kopf, daß sie jetzt sehr nahe zusammensein würden, und das nackt. Eine Vorstellung, die ihm irgendwie gefiel - aber er wollte sich auch erst an die Sache rantasten, alles war so ungewohnt.
Das ahnte Arpegius und deshalb ließ er es entgegen seiner bisherigen Angewohnheit langsamer angehen und hielt sich zurück, auch wenn er hin und wieder ein wenig Nähe oder einen Kuß erhaschte. Dann kamen sie auch schon an seinem Zimmer an und er trat als Erstes ein, nachdem er Lif noch ein sanftes "Hol dir schon deine Sachen und komm einfach nach, ja ?" über die Schulter zugerief.
Ein Anblick, der wirklich verführerisch war und Lif schluckte leicht, ehe er rasch seine Sachen holte und in das Badezimmer nachkam. Arpegius stand schon unter der Dusche, und wusch sich anreizend über den Körper.
Doch nicht zu auffällig - es war eigentlich eher unbewußt, da Arpegius es immer genoß, das regenweich fallende Wasser seiner Dusche zu spüren. Doch dann drehte er sich zu Lif um und lächelte, trat etwas auf die Seite und öffnete einladend die durchsichtige Glastüre. "Komm - das Wasser ist angenehm warm und ich denke, es tut dir gut, Lif."
“Ich denke auch.” Lif trat in die Dusche und seufzte leise bei dem warmen Wasserschwall, doch dann fühlte er die Hände von Arpegius aus seiner Haut, die sanft damit begannen, ihn zu waschen. Es war ungewohnt, und irgendwie schön.
Und der Lilahaarige achtete auch darauf, ihn einfach nur zu waschen und vielleicht ein wenig dabei zu massieren. Es fühlte sich herrlich an, die Muskeln Lifs unter seinen Fingerspitzen zu spüren und Arpegius lächelte, ehe er seine Rechte sanft in dessen Nacken gleiten ließ und ihn zu sich herabzog, um ihn zu küssen. Es war nicht mehr und auch ihre Körper berührten sich auch nur leicht, ehe er den Kuß wieder löste. "Du solltest dir auch die Haare waschen, Lif ... wir haben zwar nicht viel Chlor im Becken, aber es sollte trotzdem rausgewaschen werden."
“Äh ... ja.” Mehr konnte Lif nicht sagen ... der Kuss hatte ihn ziemlich aus dem Konzept gebracht, und er nickte etwas abwesend. Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder fing, und sich über die Lippen leckte. “Kannst du nochmal ? Das war so ... sanft.”
Im ersten Moment war Arpegius so verblüfft, daß er eine Braue hob - doch dann schmunzelte er leise und nickte, kam dicht zu dem ein wenig Größeren und legte erneut die Hand in dessen Nacken, um ihn sanft an seine Lippen zu ziehen. Doch diesmal hielt er den Kuß länger an und genoß es, kam noch ein wenig näher und stöhnte leise in seiner Kehle, als er den Körper Lifs an seinem fühlte. Dabei legte er seine Linke um dessen Taille und ließ sie auf dessem Rücken liegen, um die kräftigen Muskeln auszukosten.
Jetzt erwiderte Lif den Kuss und auch seine Arme legten sich um dessen Körper. Es fühlte sich großartig an ... die weichen Lippen an seinen und auch der warme Körper, der sich sacht an ihn drängte. Es erregte den Größeren, und er stöhnte leise an die Lippen von Arpegius.
Arpegius nutzte das und vertiefte ihren Kuß, indem auch er seine Lippen öffnete und mit der Zunge leicht über die Lifs leckte. Doch dabei blieb er so sanft, da er ihn nicht erschrecken wollte und festigte für einen Moment den Griff seiner Arme, als ihn seine Lust kurzzeitig übermannte. Dann ließ er wieder lockerer und hoffte, daß er jetzt nicht zu aufdringlich gewesen war, da seine Männlichkeit der erwachenden Lust folgte.
Das war er ganz und gar nicht, und Lif wurde mutiger. “Das fühlt sich gut an. Ich, darf ich ... dich weiter berühren ?” Er fragte lieber, denn seine Erregung streifte schon die seines Gegenübers, und sein Körper sehnte sich nach Zärtlichkeit.
"Mmmhmmm ... natürlich darfst du ? Mach einfach, was du möchtest - ich denke, es wird mir gefallen. Und wenn nicht, dann kann ich dir zeigen, was mir gefällt, hm ? Aber nun bin ich dein, Lif ... entdecke ruhig." Arpegius lächelte und kam dabei näher, rieb seine Lenden und damit auch seine Härte an der des Schwarzhaarigen und stöhnte dabei leise.
Auch Lif stöhnte auf und atmete schwer ein. Dann fing er an, mit den Händen zu erkunden und berührte die Brust von Arpegius, um so langsam herab zum Bauch zu streicheln, und dann langsam tiefer zu kommen. Nebenher neigte er sich herab, und nippte an dessen Lippen.
Und der ein wenig Schlankere vertiefte das wieder zu einem leidenschaftlicheren Kuß, während er es sicht- und fühlbar genoß, daß Lif ihn berührte. Seine eigenen Hände blieben dabei nicht untätig und erkundeten die kräftigen Muskeln des Schwarzhaarigen, die sich so wundervoll unter seinen Fingerspitzen anfühlten ... und Arpegius stöhnte leise, als ihre beiden inzwischen völlig harten Männlichkeiten sich dabei berührten. "Das fühlt sich gut an, Lif ... mach bitte weiter, ja ? Nicht aufhören ..."
Lif wollte auch nicht aufhören und atmete schwer an die Lippen des Kleineren. Dann legten sich seine Hände an dessen Hintern und er hob Arpegius leicht hoch, um ihn an die Duschwand zu drängen. Er wollte keinen Sex, das hier reichte Lif - er genoss den willigen Körper, und küsste den Lilahaarigen immer wieder.
Und jener legte seine schlanken, doch trainierten Beine um Lifs Hüfte und stöhnte leise, als ihre beiden Härten nun aneinander rieben. Es fühlte sich einfach herrlich an und Arpegius reichte es ebenfalls, denn ihre Lust schaukelte sich durch ihre leidenschaftlichen Küsse und das Reiben ihrer Körper immer höher. Deshalb dauerte es nicht lange, und die ein wenig längere Enthaltsamkeit des Superschurken machte sich bemerkbar. "Verdammt ... verdammt, Lif, du ... aaaaah !" Das Feuer in Arpegius steigerte sich plötzlich extrem und er klammerte sich an den Schattenformer, während sein Orgasmus ihn überrannte und ihn tief aufstöhnen ließ.
Das war etwas ganz anderes als bei seinen Vätern und als Arpegius aufblickte, war in dessen Augen die reinste Lust zu sehen. Und gerade dieser Blick war es, der den letzten Rest gab um Lif zum Kommen zu treiben, und er keuchte überrascht auf. Durch wirkliche Lust zu kommen war unglaublich, und er hatte einen Moment Mühe, auf den Beinen zu bleiben.
Doch es wurde ihm erleichtert, als der Lilahaarige seine Beine wieder löste und sich hinstellte, um Lifs Kopf zu sich herabzuziehen und ihn mit all dem Feuer zu küssen, das noch immer in ihm loderte und durch seinen Orgasmus nur ein wenig gestillt worden war. Doch der Kuß schaffte es, daß er ein wenig ruhiger wurde und nach einigen Minuten schwer atmend ihre Lippen löste, um leise zu Lif zu wispern. "Verdammt ... verdammt, das war herrlich, Lif. Danke."
“Nein, ich muss dir danken. Ich wusste nicht, daß es so schön sein kann.” Lif flüsterte nur und lächelte leicht. “Danke.” Dann trat er ein Stück zurück und wusch sich ab, ehe er aus der Dusche stieg und sich ein Handtuch nahm.
Arpegius schmunzelte nur und wusch sich ebenfalls ab, ehe er nach ihm aus der Dusche stieg und sich ebenfalls abtrocknete. Dabei beobachtete er Lif ein wenig und als dieser fertig war, legte er das Handtuch zur Seite und kam zu dem Schattenformer, um ihn von hinten zu umarmen und einen sachten Kuß in den Nacken zu hauchen. "Es kann noch viel schöner sein, Lif ... doch wir haben Zeit, und ich richte mich nach dir, wie weit du gehen willst. Okay ?"
Bei der Umarmung schauderte Lift leicht und nickte. “Das würde ich auch gern.” Es war schön gewesen, und er wollte wirklich gern öfter so mit Arpegius zusammensein. “Ich denke, wir kucken jetzt mal nach deinem Vater, oder ?”
"Natürlich - ich kann mir denken, daß wir dort auch deine kleine Schwester finden, Mutter wird sie helfen lassen." Er war sich sicher, daß es so war ... denn trotz ihrer Sorge um ihren Mann würde seine Mutter Evy niemals vernachlässigen. "Laß uns etwas anziehen, ja ? Dann gehen wir zu ihnen und sehen, wir es Vater geht." Noch während er sprach löste sich Arpegius wieder und streichelte nochmal sanft über den flachen, muskulösen Bauch des ein wenig Größeren, ehe er zum Schrank ging und sich dort Kleidung herausholte.
Lif hatte sich Kleidung mitgenommen, und schlüpfte in genau diese. Er war somit rasch fertig und legte noch das Handtuch in die Wäschebox, die an der Seite stand. “Ich denke, sie wird gern helfen. Sie macht so etwas sehr gern.” Seine Schwester kümmerte sich immer gern um alles.
Inzwischen war auch Arpegius angezogen und stich noch einmal über seinen Herrenrock, ehe er zu Lif kam und ihn einfach mit sich in den Gang und nach unten in das Krankenzimmer führte, das für solche Fälle eingerichtet worden war. Als der junge Superschurke eintrat, lächelte er liebevoll, denn es war einfach nur schön, seine Eltern wieder zusammen zu sehen.
“Ah, Schatz ...” Angela kam gleich zu Arpegius, und umarmte ihn sanft. “Dein Vater schläft jetzt nur noch, es geht ihm schon viel besser.” Lif blickte zu dem Mann und lächelte, als seine kleine Schwester auf ihn zukam. Er hob sie gleich hoch, und drückte sie an sich. “Na, hast du geholfen ?”
"Ja, hab ich - Angela weiß so viel über Medizin, und sie war so lieb und hat es mir erlaubt. Sie liebt ihn so sehr, es ist so schön, das zu sehen." Die Kleine strahlte schon fast, denn sie hatte beim Wechseln der Verbände helfen dürfen und auch mitansehen können, wie sehr Angela ihren Mann liebte. Gerade das war etwas, das sie bisher nicht gekannt hatte und sie freute sich, hier sein zu können, und blühte sichtbar auf.
So glücklich war sie immer nur wenn sie einkaufen oder unterwegs waren, und Lif gab ihr einen Kuss auf die Stirn. “Ich bin froh, daß du dich hier so wohlfühlst, und daß du Angela gern hast. Und ja, sie lieben sich wirklich sehr.” So sehr, daß es für Lif ganz ungewohnt war und er beobachtete Mutter und Sohn, die am Bett des Vaters standen und erleichtert schienen.
Denn die Selbstheilung Sonos hatte inzwischen dafür gesorgt, daß seine Verletzungen abgeheilt waren und er nur noch Kraft in einem tiefen Schlaf holte. "Er wird bald aufwachen, Mutter ... dann kannst du ihm alles sagen, ja ? Im Moment schläft er und ich denke, er hat es auch nötig. Ich glaube nicht, daß er im Gefängnis dazu kam, du weißt doch, wie er so beengte Räume haßt."
“Ja ... ich bin so froh, daß wir ihn wiederhaben. Ich wüsste nicht, was ich ohne ihn tun sollte.” Angela liebte Sono so sehr, und sie konnte sich ein Leben ohne ihn kaum vorstellen. Nach ihren Worten setzte Angela sich neben ihn an das Bett, und streichelte ihrem Mann zärtlich über die Stirn.
Und diese Berührung sorgte dafür, daß Sono sich sichtbar entspannte, da er selbst in seinem Heilschlaf die Hand seiner Frau erkannte. Arpegius lächelte nur und neigte sich zu seiner Mutter, hauchte ihr einen sanften Kuß auf die Stirn und kehrte zu Lif zurück, um ihn und dessen Schwester hinauszubegleiten. Nachdem er die Türe geschlossen hatte, lächelte der Lilahaarige zu den beiden Geschwistern und führte sie weiter und hinab in die Küche. "Na - gefiel dir der heutige Tag, Evy ?" Die Kleine nickte heftig und lachte leise, als sie auf Lifs Schulter klopfte, damit er sie herabließ. "Es war einfach nur toll - Angela und ich waren im Garten und haben uns um die Blumen gekümmert, dann hat sie mir die Bibliothek gezeigt und ab Morgen wird sie mir helfen, mehr zu lernen. Ist das nicht toll, Lif ?"
“Ja, das ist ganz wunderbar.” Lif ließ seine Schwester herab, und strich ihr den Pony aus der Stirn. “Dann kannst du mir ja den Garten und so zeigen.” Er war froh, daß sich Angela so um seine Schwester kümmerte ... er selbst würde es weiter tun, aber so hatte er nicht mehr so sehr viel Sorge um sie.
Das wußte auch Evy und sie lachte leise, als sie kurz die Beine Lifs umarmte, da sie nicht höher kam. "Mache ich später, ja ? Ich möchte ein wenig in mein Zimmer und meine Sachen ausräumen ... sobald es Sono besser geht, will Angela mit mir einkaufen gehen." Dann löste sie ihre Arme wieder und lachte leise, ehe sie die Treppen wieder rauflief und in ihr Zimmer ging. Arpegius schmunzelte nur wegen ihrer Freude und drückte kurz die Schulter Lifs, ehe er die Hand langsam wieder wegnahm. "Sie sieht glücklich aus, Lif ... und auch du bist entspannter. Keine Sorge, meine Mutter wird dir viel Arbeit wegnehmen - und auch du kannst ausspannen. Glaub mir, wir sind längst nicht so aktiv wie die Superhelden ... schließlich müssen wir nicht bei jedem Unglück ausrücken. Aber wir nutzen die Gelegenheiten, wenn sie sich lohnen."
“Das glaube ich gern ... und was macht ihr so in eurer Freizeit ?” Lif grinste leicht, denn so konnte man es ja auch irgendwie sehen. “Oder planen Superschurken den nächsten Coup ?”
"Es gibt Superschurken, die sind die ganze Zeit nur am Planen und übersehen dabei so vieles ... sie werden meist geschnappt. Natürlich gibt es auch Genies, die ihre Coups in einer bewundernswerten Prezision durchziehen, wie zum Beispiel der Herrscher der Zeit ... er wurde noch nie geschnappt. Auch ich habe meinen letzten Coup genau geplant, damit ich nicht den gleichen Fehler begehe wie mein Vater, auch wenn er normalerweise nie so impulsiv ist. Das war er nur bei deinen Vätern und ich hoffe, daß er nun endlich wieder ruhiger wird. Und im Allgemeinen planen wir hier eigentlich nur etwas, wenn wieder einer der großen, jährlichen Schurkenbälle ansteht - denn man möchte ja das eine oder andere Accessoire dazu tragen, hm ?" Dann lachte Arpegius, denn gerade das war etwas, das alle Schurken amüsierte. "Es gibt bald wieder einen, Lif ... und ich denke, Vater wird dich und Evy mitnehmen. Es wird dir bestimmt gefallen, denn die Schurkenbälle sind längst nicht so steif und presseüberlaufen wie die Empfände der Helden. Wir sind nur unter uns und Niemand weiß, wo - und es geht dort so familiär zu, wie auch hier bei uns zu Hause."
“Bälle ? Und Accessoires ?” Lif kuckte etwas verblüfft und hob fragend eine Braue. Er hatte die Bälle immer gehasst, aber wenn es etwas lockerer war ... man konnte es sich ja mal ankucken. “Ich würde schon mitkommen ... ich mag Bälle zwar nicht, aber man kann es sich ja mal ansehen.”
Arpegius hatte die Antwort schon erwartet und schmunzelte, als er Lif auf die bequeme Eckbank in der Küche drückte und ihnen beiden einen Tee heißmachte. "Ehrlich ? Ich denke, es wird dir gefallen. Es ist das genaue Gegenteil zu den Heldenempfängen, die du schon zur Genüge kennst. Alleine schon zu sehen, wie die blöden Superhelden sich in ihren Kostümen vor der Presse aufplustern, läßt einem die Galle hochsteigen ... und wenn sie dann auch noch ihre Reden schwingen, wird einem kotzübel. Die Schurkenbälle sind völlig anders, Lif - wir kommen in der Kleidung, in der wir uns wohlfühlen, auch wenn es edler als sonst ist. Die Kinder haben genug Platz, um zu spielen, die Jugendlichen toben sich auf den Tanzflächen aus oder gehen in die Zimmer mit den Spielkonsolen, und die Erwachsenen tanzen, reden oder amüsieren sich an den Spieltischen. Und keine Sorge, das Geld, das dabei verloren wird, ist nicht allzu hoch ... und es wird ausnahmsweise für einen wohltätigen Zweck gespendet. Wir Schurken sind nicht so, wie die Helden uns darstellen - eigentlich sind wir wesentlich normaler und besser zu unseren Familien und Freunden, wir halten zusammen. Wir sind lediglich bei vielen unserer Coups außerhalb des Gesetzes - aber das ist gerade das, was Spaß macht."
“Also das klingt irgendwie ganz anders, als ich mir das vorgestellt hatte. Und ja, du hast recht mit den Superhelden. Und ich habe es unglaublich gehasst, so zu tun, als würde es mir gefallen. Ich komme gern mit und sehe es mir an. Und ich denke, Evy wird es auch gefallen ... sie war noch nie auf einem Ball oder so, sie haben sie nie mitgenommen, weil sie keine Kräfte hat.”
"Was ?!" Im ersten Moment war Arpegius sichtbar entsetzt - doch dann wandelte es sich und man sah ihm für einige Herzschläge an, wie wütend er wurde, ehe er sich wieder beruhigte und einige Male tief einatmete. "Verzeih - aber das ist das Mieseste, das ich je gehört habe. Wie können sie deine Schwester für wertlos erachten, nur weil sie keine Superkräfte hat ? Vielleicht stimmt das ja gar nicht und sie entwickeln sich erst ... und selbst wenn nicht, dann ist sie immer noch ein wundervolles, liebes Mädchen, das man einfach gern haben muß. Ganz ehrlich ... deine Väter waren der letzte Abschaum und ich bin froh, daß ich sie getötet habe." Doch dann schlich sich wieder ein Lächeln auf die Züge des jungen Superschurken, als er sich an Lif anlehnte und verschwörerisch zu ihm wisperte. "Dann sieht es so aus, als ob wir dich zu einem der neutralen Schneider schleppen müssen, um dir ein neues Kostüm zu besorgen - und vor allem sollten wir uns überlegen, was du zu dem Ball anziehst. Mutter wird Evy bald zum Einkaufen mitnehmen, aber wir können uns ja schon vorher was überlegen, hm ?"
Der Ausbruch zeigte Lif, daß Arpegius ein wirklich gutes Herz hatte, und er grinste jetzt. “Ich fürchte, meine kleine Schwester wird einen richtig vollen Kleiderschrank bekommen, und ich würde mir gern ein neues Kostüm machen lassen. Ich denke, mein altes ist extrem umpassend.”
"Machst du Witze ? Dein altes Kostüm war so übel, daß mir die Augen schmerzten. Zu dir paßt was Dunkles, schwarz oder eine ähnliche Farbe - und vor allem kein Cape. Bitte kein Cape, das ist einfach nur ... heldenhaft ? Irgs." Allein schon der Gedanke ließ Arpegius schaudern und er schüttelte sich kurz, ehe er sich wieder faßte und sacht lächelte. "Und wir können uns dabei auch etwas Hübsches für den Ball schneidern lassen - ich habe da schon eine Idee und ich glaube, das könnte dir gefallen. Und ja, natürlich wird Mutter deiner Schwester einen ganzen Schrank kaufen - das hat sie auch verdient."
“Ich nehme ganz bestimmt kein Cape ... versprochen.” Lif kicherte und lachte schließlich auf, denn das Gesicht eben war zu schön gewesen. “Wann möchtest du los ? Ich würde vorher gern noch was essen.”
"Kein Problem - ich haue uns eine Pizza in den Ofen, das geht schnell und schmeckt. Ich möchte Mutter nicht stören und was Größeres zu kochen, wäre Unsinn. Wir haben verschiedene Sorten Pizza, du kannst dir aussuchen, was du möchtest." Während er sprach, ging der Lilahaarige zu dem großen Tiefkühlschrank und öffnete ihn, um Lif die Auswahl zu zeigen.
“Puh ...” Die Auswahl war wirklich groß und Lif überflog die ganzen Sachen, und griff sich schließlich eine Salamipizza mit extra viel Käse. Er mochte die Sorte und folgte Arpegius zu dem schönen Ofen, um dort seine Pizza auszupacken. “Ihr habt echt ne große Auswahl ... bei uns gab es nie Pizza, es war zu ungesund.”
"Ungesund ? Was ist denn das für ein Blödsinn ? Du hast doch ebenfalls Selbstheilung ... da kannst du essen, was du willst, und wirst nicht krank. Gut, wir kochen eigentlich auch immer frisch, gesund und lecker, aber manchmal hat man einfach keine Zeit oder Lust auf etwas anderes, und dann kommt so eine Pizza gerade richtig. Ganz ehrlich, sei froh, daß du jetzt hier bist, Lif ... hier kannst du dich erst einmal erholen, bis du genau weißt, was du tun möchtest." Noch während er sprach, packte Arpegius seine eigene Pizza aus und legte sie mit der Lifs in den Ofen, stellte die korrekte Temperatur ein und schaltete den Heißluftstrom ein, damit die Pizzen erhitzt wurden. "Wenn wir gegessen haben, sollten wir zum Schneider ... ich schicke ihm gleich eine SMS, damit er Bescheid weiß und uns einplanen kann. Und wenn du möchtest, können wir uns ja dann mit Han treffen ? Ich bin sicher, du wirst ihn mögen."
“Han ... ah, ja.” Irgendwie freute sich Lif darauf ihn kennenzulernen, ohne daß sie sich niedermetzelten. “Ich kann es kaum erwarten. Alles hier ist viel auf einmal, aber es ist schön.” Das war es wirklich - er fühlte sich wohl, und wurde zu nichts gezwungen. Er konnte ganz er selbst sein.
"Das legt sich, wenn du dich ein wenig eingewöhnt hast, Lif. Dann wird das alles zu einem einfachen und wundervollen Alltag, in dem wir deine Schattenkräfte trainieren können. Wir können ja noch ein wenig reden, während die Pizza fertig wird - dann essen wir, und dann gehen wir zum Schneider, damit er uns ausstaffieren kann." Arpegius verstand, daß es ein wenig viel für Lif war - doch er war sich sicher, daß es mit den Tagen leichter für ihn wurde, wenn er sich an ein Leben ohne die ständige Angst vor den Zwillingen gewöhnte.
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